(Psychotherapie/Traumapädagogik)
Pferdgestützte Psychotherapie
Pferde sind soziale Tiere, die idealerweise in einer nach Rangfolge strukturierten Herde leben und aufgewachsen sind. Sie verständigen sich körpersprachlich. Ihre analoge Kommunikation ist immer eindeutig, sie selbst sind angewiesen auf Klarheit um einem Menschen oder einem anderen Pferd folgen und sich anschließen zu können.
Ihre ständigen und unverfälschten Rückmeldungen geben denjenigen, die sich darauf einlassen können, wertvolle Hinweise auf die eigene Außenwirkung und auf emotionale Spannungsfelder.
Dabei wird die Psyche des Pferdes zum „Spiegel“ für den Menschen!
Die durch das Pferd unterstützte Psychotherapie erfolgt im Beziehungsdreieck von Pferd, Klient und Therapeut, wobei das Pferd den Therapievorgang als Co-Therapeut begleitet. Darüber hinaus ist es Medium und Projektionsfläche in einer „Person“.
Die gegenüber dem Pferd geäußerten Gefühle und dem Pferd zugeschriebenen „Gedanken, Empfindungen“ verhelfen dem Klienten zum Ausdruck seiner aufbrechenden Gefühlswelt.
Die Aufgabenstellung innerhalb einer Therapieeinheit mit dem Pferd wird immer mit dem Klienten und mir gemeinsam erarbeitet und am Pferd umgesetzt. Die einzelnen Sequenzen werden anschließend analysiert und im Gespräch auf den Alltag übertragbar gemacht.
Dieser Teil des Trainings ist sehr entscheidend, denn wichtig ist die Anwendbarkeit des Erlebten später im Lebenskontext, sei es im beruflichen als auch im privaten Bereich!
Immer ist es der von den Pferden gewährte „Spiegel“, der während der Therapie/des Trainings für die Entdeckung und „Darstellung“ der Probleme, für die Konfrontation mit diesen sowie die Verstärkung der im Laufe der Therapie erfolgten Veränderung verwendet wird.
Nur einer souveränen und vor allem authentischen Persönlichkeit wird sich ein Pferd freiwillig und ohne Zwang anschließen und sich führen lassen. Nur wer sich selbst gut „führen“ kann, kann auch andere gut führen.
Dies gilt in vielen Beziehungen unseres Lebens. Pferde als „Coaches“ können daher auch sehr gut für Menschen eingesetzt werden, die ihre eigenen Führungskompetenzen erleben, erfahren und verändern / aufbauen wollen.
Pferdgestützte Traumapädagogik
Traumatisierte oder lebensgeschichtlich besonders belastete Menschen bedürfen einer besonderen Unterstützung, um mit dem Erlebten umgehen bzw. es bewältigen zu können. Herkömmliche Therapien bzw. Methoden können belastete Menschen häufig nicht nachhaltig erreichen.
Die pferdgestützte Traumapädagogik richtet sich an Menschen aller Altersklassen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) und wird in Einzel- und Gruppensettings durchgeführt.
Die Traumapädagogik folgt einem interdisziplinären Ansatz. Hierbei fließen Wissen und Erfahrung aus z.B. der Psychotraumatologie, Psychoanalyse, Neuropsychologie und Bindungsforschung ein.
In der Traumapädagogik spricht man von dem „guten Grund“, der vieles in der Arbeit mit Menschen mit Traumafolge-Störungen erklärbar macht. Der „gute Grund“ ist eine Haltung, die ermöglicht, Entwicklungen anzustoßen und wieder Hoffnung zu finden, wo extrem belastendes geschehen ist.
Der Umgang mit dem Pferd hat einen hohen Aufforderungscharakter. Es werden dabei Dimensionen angesprochen, die über andere Konzepte nicht erreichbar sind.
Die Chance für traumatisierte Menschen besteht insbesondere im Bewegungsdialog mit dem Pferd, dem Erfahren der eigenen Ressourcen und Grenzen der eigenen Wirksamkeit.
Das Medium Pferd macht durch seine Reaktionen bewußte sowie unbewußte Prozesse sichtbar, die dadurch wiederum ansprechbar werden. Im Kontakt mit dem Pferd werden Verhaltensweisen deutlich und erklärbar. Über das Pferd lassen sich zudem Lebensstrategien erfahren und Muster erkennen, wodurch traumatisierte und lebensgeschichtlich belastete Menschen auf ihrem Weg zur Selbstbemächtigung unterstützt werden.
Gemeinsam im Gespräch mit Ihnen kläre ich ab, ob und inwieweit die therapeutische Arbeit mit dem Pferd für Sie geeignet und sinnvoll ist, sowie welche Themenbereiche im Rahmen eines Therapiekonzeptes bearbeitet werden können.
Die therapeutische Arbeit mit Pferden biete ich auch für Kinder und Jugendliche an.
Diese Arbeit findet über den Verein IMPULS e.V. statt.